Unsere Weltreise scheint aktuell unereichbar

Heute ist der 23. April 2020. Heute sollte unser Weltreisestart sein. Gerne hätten wir euch auf diesen wohl emotionalsten Tag unseres bisherigen Lebens mitgenommen. Über ein Jahr haben wir diesen Weltreisestart geplant.
Die letzte Woche hätte eine der härtesten und gleichzeitig schönsten sein sollen. Unser Leben in einen Rucksack stopfen und uns von Freunden und Familie verabschieden. Gefühlschaos pur. So war der Plan.

Und jetzt? Jetzt sitzen wir hier und schreiben diesen Text. Hinter uns die Scherben eines geplatzten Traumes. Auch wenn der Weltreisestart eigentlich nur aufgeschoben ist, fühlt es sich durch die Ungewissheit der Situation momentan so an, als wenn sie geplatzt wäre. Vor uns das große Nichts. So fühlt es sich zumindest an. All die Glücksgefühle während der Planung in den letzten Wochen und Monaten sind einfach weg. Alles ist taub und auf Eis gelegt. So wie das öffentliche Leben momentan auch durch Corona (Schaut euch dazu unser Corona-Update an).

Was bringt die Zukunft?

Jetzt gab es die ersten Lockerungen, ob das so bleibt und wann man wieder reisen kann bleibt weiterhin unklar. Wir haben keine Ahnung mit welchem Zeitraum wir planen können. Ob wir nur ein paar Wochen, Monate oder gar ein ganzes Jahr überbrücken müssen.

Die letzten Wochen haben wir bei unseren Eltern ausgeharrt und auf neue Informationen gewartet. Nun wurden all unsere Flüge gecancelt und immer mehr Stimmen werden laut, dass sich das Ganze noch bis 2021 hinzieht. Klar ist, dass die Situation bei unseren Eltern (mit 5-6 Leuten im Haushalt und einem provisorisch eingerichteten Kinderzimmer) nicht für die Dauer gedacht ist. Diese Situation hat man zwar als Kind mehr oder weniger problemlos überstanden, aber es macht einen großen Unterschied als Erwachsener mit eigenem Alltag zurück zu den Eltern zu ziehen. Auch können wir nicht mehrere Monate arbeitslos herumgammeln und von unserem Ersparten für die Weltreise leben. Uns fällt mittlerweile schlicht und einfach die Decke auf den Kopf…

Klar ist also, dass demnächst einige wichtige Entscheidungen anstehen. Müssen wir uns eine Wohnung suchen? Womit richten wir diese ein (alles, was wir noch besitzen, passt in einen Rucksack)? Müssen wir uns wieder Jobs suchen? Können und wollen wir zurück in unsere alten Jobs? Geht das überhaupt bei der wirtschaftlichen Lage momentan?
Wie schnell können wir all diese „Verpflichtungen“ wieder abgeben, wenn es wieder möglich ist zu reisen und wir unsere Weltreise starten wollen?

Positiv bleiben?

Wir möchten wirklich versuchen in dieser Situation irgendetwas Positives zu sehen und uns nicht zu sehr auf das Negative zu versteifen. An manchen Tagen gelingt uns dies ganz gut, aber an den meisten leider nicht und an wenigen liegen wir den ganzen Tag heulend im Bett. Am schlimmsten ist die Ungewissheit. Denn man kann überhaupt nichts planen, weiß nicht worauf man sich einstellen soll und kann nur sitzen und abwarten. Es gibt kein neues Datum für den Weltreisestart, auf welches wir hin fiebern könnten. Das macht es wirklich schwer positiv und fokussiert zu bleiben, denn es fehlt ein Ziel, auf das man hinarbeiten kann. Ein Licht am Ende des Tunnels.

Manchmal muss man diese schlechten Tage und die schlechten Gedanken zulassen. Denn das ist besser, als sie zu verdrängen und zu ignorieren. Man muss es verarbeiten, um darüber hinwegzukommen und positiv nach vorne zu schauen. Wir stecken definitiv noch mitten in diesem Prozess, aber versuchen jeden Tag unser bestes!

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