einfache Gartenarbeit
Viele Leute bieten gegen arbeiten im Garten Kost und Logie an

Eine weitere Möglichkeit deine Weltreise zu finanzieren ist unterwegs vor Ort zu arbeiten. Hier gibt es jedoch einige Voraussetzungen, die beachtet werden müssen, denn du darfst nicht überall einfach arbeiten. Auch kann es bei einigen Jobs problematisch werden, diese mit dem Reisen zu vereinbaren. Dein Ziel ist es zu reisen, unterwegs zu sein und Dinge zu erleben. Wenn du arbeitest, bist du an den Ort deiner Arbeitsstätte gebunden und das womöglich über einen „längeren“ Zeitraum. Oder? Gibt es nicht auch die Möglichkeit ortsunabhängig zu arbeiten? Lese dazu mehr in unserem Beitrag „Online Geld verdienen auf Weltreise„.

Arbeiten steht wahrscheinlich nicht an oberster Stelle während deiner Reise. Daher geben wir dir 13 Tipps zum Geldsparen vor einer Weltreise, damit du weniger arbeiten musst.

Voraussetzungen

Du kannst im Ausland nicht einfach irgendwo anfangen zu arbeiten. Mit einem einfachen Touristen-Visum darfst du weder arbeiten noch studieren. Daher musst du dir ein entsprechendes Visum für das Land besorgen. Die Bedingungen und der Rahmen sind bei jedem Visum in jedem Land unterschiedlich. Deshalb ist es immer etwas mühselig das richtige Visum für sich zu finden, vor allem wenn die Homepage der jeweiligen Regierung auch noch in Bürokraten-Englisch geschrieben ist.

Arbeiten innerhalb der EU

Aber erst einmal ganz einfach: innerhalb der EU darfst du als deutscher Staatsbürger ohne extra Visa arbeiten und studieren, solange du willst. Dies gilt natürlich auch, wenn du Staatsbürger eines anderen Staates der EU bist. Das Ganze nennt sich „Recht auf Arbeitssuche“. Damit hast du in jedem Land der EU quasi die gleiche Rechte bei der Arbeitssuche wie in Deutschland. Es gibt lediglich ein paar Einschränkungen im Bereich des öffentlichen Dienstes und sobald es um die öffentliche Sicherheit und Gesundheit geht. Quellen: europa.eu und ec.europa.eu

International arbeiten

Außerhalb der EU ist das Ganze schon komplizierter. Du musst genau wissen, was du im Ausland machen möchtest. Zum Studieren benötigst du ein anderes Visum als zum Arbeiten. Meistens wird dann sogar noch die Art der Arbeit unterschieden. Da unser „Zielland“ zum Arbeiten auf unserer Weltreise Australien ist, haben wir uns nur mit den geltenden Visa- und Arbeitsbestimmungen für dieses Land beschäftigt. Im Folgenden erklären wir dir also alles am Beispiel Australien.

das richtige Visum zum Arbeiten
Achte bei deinem Visum darauf, was du darfst und was nicht! Mit einem einfachen Touristen-Visum darfst du nicht arbeiten.

In Australien benötigst du das Visa „Student Visa (Subclass 500)“ wenn du studieren möchtest.
Sobald du aber Geld verdienen möchtest, musst du dich bereits entscheiden, was genau du machen willst. Willst du Reisen und Arbeiten bietet sich klassischerweise das „Working Holiday Visa (Subclass 417)“ an. Damit kannst du bis zu 6 Monate bei einem Arbeitgeber arbeiten, bis zu 4 Monate studieren und reisen, so viel du möchtest. Du hast sogar die Möglichkeit auf ein zweites und drittes Jahr zu verlängern, wenn du mindestens 3 Monate für das zweite und 6 Monate für das dritte Jahr in speziellen Jobs gearbeitet hast.
Alternativ kannst du auch reine Arbeitsvisa beantragen. Diese sind allerdings deutlich teurer („Skilled Employer Sponsored Regional (Provisional) visa (Subclass 494)“ für AUD4.045 vs. „Working Holiday (Subclass 417)“ für AUD485), meistens an eine Arbeitsstelle oder Arbeitgeber gebunden und haben sehr hohe Auflagen.

Mit deinem Visum hast du lediglich die Erlaubnis vom Staat arbeiten zu dürfen. Um in Australien jedoch tatsächlich arbeiten zu dürfen, benötigst du vor Ort einige weitere Voraussetzungen. Du brauchst beispielsweise zusätzlich ein australisches Konto, eine Steuernummer (TFN = Tax File Number) und je nach Job verschiedene Zertifikate. Sobald dein Job mit Alkohol zu tun hat, so wie es meistens in der Gastronomie der Fall ist, benötigst du ein RSA-Zertifikat. Steht an deinem Arbeitsplatz ein Spielautomat, musst du ein RSG- bzw. RCG-Zertifikat nachweisen können. Diese Zertifikate kannst du vor Ort in entsprechenden Kursen oder aber auch online absolvieren. Solltest du in der Bau-Branche arbeiten wollen, musst du einen Kurs für eine „white card“ belegen. Auch dies geht vor Ort oder online.

Jobs mit Working Holiday Visum

Wie gesagt haben wir uns als Zielland Australien ausgesucht und wollen dort mit dem Working Holiday Visum arbeiten. Daher haben wir uns mit den Möglichkeiten dort beschäftigt und wollen euch diese aufzeigen. Die Tipps sind natürlich auch übertragbar auf andere Länder.

Als Inhaber eines Working Holiday Visums darfst du in Australien in jedem Job tätig werden. Das heißt du darfst auch in dem Beruf arbeiten, den du in Deutschland gelernt hast. Damit gibst du eben nicht alles auf, was du dir bisher aufgebaut hast und entkräftest gleich ein Gegen-Argument bei der Frage, ob eine Weltreise das Richtige für dich ist. Diese qualifizierten Jobs sind als Backpacker eher untypisch, da du dich meistens direkt für 6 Monate, also die maximal erlaubte Zeit bei einem Arbeitgeber, verpflichtest. Dafür verdienst du naturgemäß mehr Geld als bei den klassischen Aushilfsjobs, die man ohne Ausbildung machen kann. Dennoch ist es schwer Geld zu sparen, da du meistens in großen Städten lebst und deine Lebenshaltungskosten dadurch höher sind. Wenn du dich allerdings etwas einschränkst, kannst du gut in den 6 Monaten genug Geld ansparen, um die restlichen 6 Monate zu reisen.

Achtung! Wenn du ein zweites Working Holiday Jahr machen möchtest, musst du mindestens 3 Monate in bestimmten Jobs gearbeitet haben (für ein drittes Jahr sogar 6 Monate!). Wir empfehlen dir, dass auf jeden Fall zu machen. Auch, wenn dein Plan jetzt vielleicht noch anders aussieht, dieser kann sich schnell ändern. Oder vielleicht möchtest du ja in 10 Jahren nochmal nach Australien und dann wäre es echt blöd, wenn du dir diese Möglichkeit verbaut hast. In den folgenden Bereichen kannst du zugelassene Jobs machen: Pflanzen- und Tierzucht, Fischerei, züchten und fällen von Bäumen, Bergbau, Bauindustrie und (momentan) Wiederherstellungsarbeiten in Buschbrandregionen.

Klassische und kreative Jobideen für Backpacker

Arbeiten in einer Bar

Beliebte und übliche Backpackerjobs sind Erntehelfer, Farmarbeit, Zimmerservice, Kellner und Rezeptionist. Diese und viele mehr Jobs findest du beispielsweise in Online-Jobbörsen wie fruitpickingjobs.com.au, backpackerjobabroad.com.au, jobsearch.gov.au und gumtree.com.au (unbezahlte Werbung). Und falls du keine Lust auf die üblichen Jobs hast, kommen hier noch ein paar kreative Ideen für dich:

Jobben auf einer Perlenfarm in Nord-Australien

Das klingt doch ganz nett, sich um die Zucht und Pflege der Muscheln zu kümmern, ist aber verdammt anstrengend. Du musst für diesen Job sehr seefest sein, da du die meiste Zeit auf dem offenen Meer bist und teilweise sogar auf den Booten schläfst. Dafür machst du eine kuriose und ziemlich außergewöhnliche Erfahrung und kannst sehr gut Geld sparen, da Unterkunft und Verpflegung gestellt werden und du einen guten Stundenlohn bekommst.

(Sprach-) Unterricht / Lehrer

Ob du es glaubst oder nicht, viele Menschen auf der Welt möchten Deutsch lernen. Und je nachdem, in welchem Land du bist, kannst du wahrscheinlich auch deutlich besser Englisch, als die Einheimischen. Vielleicht sprichst du auch noch eine andere Sprache? Spanisch, Französisch oder Türkisch? Noch besser. Du kannst private Nachhilfestunden geben oder für eine Sprachschule arbeiten. Evtl. sind die Stellen jedoch nur für einen langfristigen Zeitraum verfügbar, was schlecht mit dem Reisen vereinbar ist. Du kannst aber auch alles andere lehren, zum Beispiel Tauchkurse, Skikurse, Yogakurse oder Kunstkurse.

Tour Guide in touristischen Regionen

Du sprichst gerne vor Menschen, bist sympathisch und lebst in einem touristisch attraktiven Gebiet? Wenn du jetzt auch noch Interesse daran hast, dich intensiv in die Gegend einzuarbeiten und Menschen aus aller Welt zu treffen, versuch es doch mal als Tour Guide! Entweder arbeitest du für einen Tour Operator oder probierst es als freier Tour Guide und zeigst den Touristen deine Lieblingsecken. Vor allem ältere Touristen werden es zu schätzen wissen, dass du deutsch sprichst.

Arbeiten auf einem Kreuzfahrtschiff

Bei diesem Job bekommst du Gehalt, hast kaum Ausgaben und kommst viel rum. Super, oder? Unterkunft und Essen werden meist gestellt, sodass du dein ganzes Gehalt sparen kannst, und du kannst „während der Arbeit“ traumhafte Inseln und Küstengebiete entdecken. Auf einem Kreuzfahrtschiff sind die Jobmöglichkeiten quasi unbegrenzt: Reiseleiter, Animation, Küchenjobs, Gastronomie- und Hoteljobs, Techniker und vieles mehr.

Yacht Steward/ess

Ähnlich wie das Arbeiten auf einem Kreuzfahrtschiff, jedoch auf einem kleineren und deutlich luxuriöseren Schiff. Die Gäste sind dementsprechend anspruchsvoller und deine Aufgaben umfangreicher und vielfältiger, dafür sind die Trinkgelder aber auch höher. Und wer möchte nicht mal mit einer Mega-Yacht über die Weltmeere schippern?

Park- oder Wildlife-Ranger

Wie wäre es mit einem Job als Park- oder Wildlife-Ranger? Definitiv das Richtige für dich, wenn du dich für die Tier- und Pflanzenwelt interessierst und ein echter Outdoor-Liebhaber bist. Dieser Job in einem Nationalpark oder Naturschutzgebiet bietet viel Abwechslung und jeden Tag spannende Herausforderungen und Abenteuer. Versuch es mit einem bezahlten Praktikum oder einer Assistenz-Stelle, wenn es als Packpacker nicht klappt.

Tiere beobachten als Wildlife-Ranger
Als Wildlife-Ranger kümmerst du dich um die Tiere in deinem Gebiet. Auch, wenn es nur Krokodile beobachten ist.

Jobben auf einer Husky-Farm

Ein Job, der hauptsächlich in Kanada zu finden ist. Du arbeitest mit einer der faszinierendsten und schönsten Hundearten zusammen und lernst nebenbei noch viel über Hundeschlitten fahren. Lerne den traumhaften kanadischen Winter aus nächster Nähe und völlig authentisch kennen. Das ist definitiv mal was anderes als in Down Under Weintrauben pflücken, oder?

Straßenkünstler

Klingt jetzt vielleicht erstmal blöd und kostet sicherlich etwas Überwindung. Aber wenn du beispielsweise ein Instrument spielst, zeichnen oder jonglieren kannst, dann solltest du es mal probieren! Sieh es als Chance deine Kunst regelmäßig zu praktizieren und anderen Menschen damit eine Freude zu machen. Mit der Zeit wirst du immer besser werden und es wird dir leichter fallen. Tu dich mit anderen Backpackern oder Einheimischen zusammen. So lernst du gleich noch neue Leute kennen.

Jobs ohne Gehalt / gegen Kost und Logie

Eine weitere Möglichkeit auf deiner Weltreise zu arbeiten ist die Freiwilligenarbeit, auf Englisch „Volunteering“. Dabei bekommst du meistens kein Geld, sondern eher eine Aufwandsentschädigung oder Kost und Logie. Damit kannst du kein Geld ansparen, sondern reduzierst deine Lebenshaltungskosten, da du kein Geld für Unterkunft und Lebensmittel ausgeben musst. Wie genau du deine Lebenshaltungskosten auf Reisen reduzieren kannst, erklären wir dir später ausführlicher und geben dir hier nur eine Übersicht über ein paar Möglichkeiten und Plattformen für Freiwilligenarbeit.

HelpX

Dies ist eine Plattform, auf der Leute Jobs gegen Unterkunft und Mahlzeiten anbieten. Meistens arbeitest du auf deiner Weltreise um die 20 Stunden pro Woche und hast den Rest Freizeit. Während unserem Urlaub auf Dominica haben wir in der gleichen Unterkunft eine junge Dame getroffen, die bereits seit 4 Jahren mit HelpX auf der Welt unterwegs war. Eine sehr gute Alternative zu HelpX ist auch die Platform workawy.info*.

Zeigen versorgen als Aufgabe
Auf Dominica trafen wir eine junge Dame, die über HelpX in die gleiche Unterkunft kam. Sie musste sich u.a. um die Ziegen kümmern.

WWOOFing

WWOOFing steht für „WorldWide Opportunities on Organic Farms“ und ist eine weltweite Organisation aus Biohöfen. Hier kannst du gegen eine Unterkunft mit auf dem Feld oder im Stall helfen.

Housesitting / Petsitting

Das Prinzip ist wie beim Babysitten. Du passt auf das Haus, das Boot oder die Haustiere auf, während die Besitzer beispielsweise im Urlaub sind. So brauchst du keine Unterkunft bezahlen und kannst vermutlich in recht chicen Häusern wohnen.

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